Bericht des Präsidenten 2013-2016

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Geschätzte Mitglieder des Offiziersvereins der Universität St. Gallen

 

Mit diesem letzten Bericht als Präsident beende ich meinen Einsatz als Vorstand für den Verein und wünsche meinen Nachfolgern, insbesondere meinem guten Kameraden Simon Spielmann als Präsident alles Gute. In drei Teilen möchte ich auf meine Erlebnisse mit den HSG-Offizieren zurückblicken. Zuerst werde ich das vergangene Vereinsjahr 2015/2016 beleuchten, anschliessend über meine gesamte Amtsdauer reflektieren und zum Schluss noch einen Ausblick geben.

 

Das Vereinsjahr 2015/2016 war für mich ein eher schwieriges Jahr. Zum einen war ich mit meiner militärischen Weiterausbildung zum Kp Kdt und zum anderen mit den Ergänzungsleistungen aufgrund des Programmwechsel im Master beschäftigt. Hinzu kam der Umstand, dass ich es leider nicht geschafft hatte, bereits auf die HV 2015 den passenden Nachfolger für mich zu finden und eine Verjüngung des Vorstandes zu erreichen. Der Kontakt zu den jungen Offizieren gestaltete sich für unseren überalterten Vorstand als äusserst schwierig. Nichtsdestotrotz konnten wir auch an der HV 2015 in der Festung Heldsberg erneut 14 Neumitglieder aufnehmen. Es war bis auf das Essen, die „Festungs-Makronen“, ein gelungener Anlass mit „nur“ 34 Teilnehmern, wobei wir zwei deutsche Offiziere begrüssen durften. Weiter ging es in den Herbst hinein mit dem Kaminfeuergespräch im kleinen Rahmen im Restaurant Papagei mit Div Kellerhals, Kdt Ter Reg 4. Einmal mehr ein spannendes Gespräch wobei man nicht nur militärpolitische Details erfahren konnte, sondern vielmehr auch persönliche Einblicke in sein Leben erhielt. Es folgte das Chlaus- und Damenschiessen anfangs Dezember mit einem erneuten Erfolg: 18 angemeldete Studentinnen der HSG. Beim gemeinsamen Nachtessen konnten die Offiziere die Damen mit den militärpolitischen Themen vertraut machen, viele Vorurteile beseitigen und Unwahrheiten über die Armee richtigstellen. Mit dem Lernphasenevent im Januar überbrückten wir wiederum die Semesterferien und holten neuen Schwung für das FS2016. Dieses konnte ich leider nur zum Teil bestreiten, da ich zu meinem ersten WK als Kp Kdt mit der Pz Gren Kp 14/4 im Hinterrhein antrat. Mein Vizepräsident Lionel Jeanneret hat die Stellvertretung bestens übernommen. Auch lief bereits seit dem Winter Simon Spielmann im Vorstand mit und konnte sich auf seine zukünftige Aufgabe einstellen. Er rekrutierte auch seine neuen Vorstandmitglieder, wie sie sich an der HV 2016 aufstellen lassen. Das Semester aber nahm ohne grosse Zwischenfälle seinen Lauf mit erneut beachtlichen Teilnehmerzahlen beim Alumni-Event (26 Studenten / 36 Alumni) und dem Obligatorischen Schiessen (134). Jetzt haben wir mit einem zünftigen Mittagsrapport an der Vereinsinfobörse bereits wieder ins HS2016 gestartet. Dabei konnten wir 22 ausgefüllte Anmeldeformulare junger Offiziere entgegennehmen. Das Fortbestehen scheint gesichert zu sein.

 

Danke für die Gespräche: Während dieser ganzen Zeit war vor allem der kameradschaftliche Austausch auch truppengattungsübergreifend eine enorme Bereicherung für mich. Die Diskussionen am Stamm oder bei anderen Anlässen, wobei man mit dem Gesprächspartner nicht immer bei null beginnen musste, weil alle die ähnlichen Grundlagen mitbrachten und dieselbe militärische Selektion durchlebt haben, waren nicht weniger kritisch dafür umso lösungsorientierter. Sie haben stark zu meiner eigenen Meinungsbildung beigetragen.

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2010 bin ich in den Verein eingetreten und bin bereits seit 2011 im Vorstand, zuerst als PIO und ab 2013 als Präsident.
Danke für die Führungserfahrung: Egal, ob bei der Organisation des Obligatorische Schiessens oder der HV 2014 mit den 2 Super Pumas, jede dieser Aufgaben hat mich enorm begeistert und mich mit Führungserfahrung bereichert. Auch die nicht immer einfache Konstellation im Vereinsvorstand oder die Nachfolgeplanung waren Herausforderungen an denen ich gewachsen bin. So ein Verein ist für den Vorstand auch immer ein bisschen wie eine Spielwiese, wo man neue Konzepte und Ideen in „geschütztem“ Rahmen umsetzen kann und dann die Reaktion der Kunden respektive der Vereinsmitglieder als Feedback erhält. So zum Beispiel gewisse Marketing Massnahmen, vor allem auf den sozialen Netzwerken, aber auch neue Events wie beispielsweise das Damenschiessen oder in Verhandlungen über die SAT Akkreditierung mit dem VBS. Dies waren auch, nebst der Anrechnung der militärischen Credits an der HSG währenddessen ich nur im Vorstand war und noch nicht mitgewirkt hatte, die beiden Erfolge während meiner Präsidentschaft.

 

Danke für die Kontakte: Während meiner Zeit im Vorstand und vor allem als Präsident nahm ich aufgrund meines Amtes Einsitz in verschiedenen Gremien wie dem Expertenrat der WEA (als einziger Verein), der Präsidentenkonferenz aller universitären Offiziersvereinen oder der Präsidentenkonferenz der KOG St. Gallen und weiteren. Dabei konnte ich das bestehende Netzwerk des Vereins ausweiten, und natürlich auch mein persönliches Netzwerk erweitern. So kam uns die Beziehung zu Div Kellerhals bei den Heli Flügen zugute, bei Duro Transporten konnte ich auf Kp Kdt und Alumni unseres Vereins zurückgreifen und auch der CdA kam bei meiner Pz Gren Kp im Hinterrhein vorbei und schwatze mit mir über den Offiziersverein der HSG, wobei der Bat Kdt nur verdutzt dreinschaute. Bereits mein Vorgänger Hptm Sandro Keller war sich der Kontakte bewusst und hat diese genutzt und an unseren Verein gebunden, sie zu Fans unserer Sache gemacht. Ich habe diese Verbindungen verstärkt und zusätzlich auch neue gesucht.

 

Der Verein wie auch die Armee lebt von der Miliz, ein jeder gibt sein Bestes unter Zurückstellung der eigenen Persönlichkeit. Dies bedeutet jedoch nicht, dass einfach jeder ein bisschen mitarbeiten soll wie es ihm gerade passt. Als (militärischen) Chef oder als Vorstand braucht es Ausdauer und Leidenschaft, ein bestreben zur Professionalität ohne das die Aufgabe dabei zur Profession wird. Ich bin der Überzeugung, dass die Miliz alles schaffen kann, in der Armee wie auch in einem Verein. Durch Professionalität wird der Verein gestärkt, die Bedürfnisse der Mitglieder werden befriedigt. Kennzahlen eines solchen Vereins sind die Teilnehmerzahlen an der HV relativ zum Gesamtbestand (2016: 68%), dies repräsentiert die Stärke/Manpower des Vereins. Der ROI (2016: 2,85) hinsichtlich Mitgliederbeitrag und Eventausgaben beschreibt die Aktivität des Vorstandes in Geldbeschaffung und Eventdurchführung. Zuletzt sind Neumitgliederzahlen (2016: 25) ausschlaggebend für das Fortbestehen des Vereins, diese Mitglieder müssen umworben und neue Vorstände gesucht werden. Dieser Offizier, welcher bei aktivem Suchen nicht gefunden werden will, passt auch nicht in unseren Verein. Rückblickend bin ich mir sicher, dass es für jedes Mitglied und für jeden Vorstand eine Bereicherung war ein Teil des Offiziersvereins der Universität St. Gallen zu sein. Und zum Glück gibt es ja seit einigen Jahren den Alumni-Event, wo wir uns jährlich wieder treffen können und bereits als junge HSG-Absolventen den guten alten Tagen auf dem Campus nachtrauern können. Mit einem lachenden wie auch einem weinenden Auge bleibt mir nun noch die letzte Hauptversammlung zu bestreiten. Ich freue mich auf die Gespräche, die erneute Führungserfahrung und die neuen Kontakte zu den vielen Neumitgliedern an der HV16. Den übernehmenden Vorständen und auch allen zukünftigen wünsche ich das Glück der Tüchtigen, viele neue Erfahrungen und gute Kameradschaft. Ich erwarte von Ihnen jetzt und in Zukunft sich einzusetzen für eine freie und unabhängige Schweiz mit einer starken Milizarmee, dass sie Unwahrheiten über diese in der Öffentlichkeit wie auch im privaten Gespräch richtigstellen, Mängel in derselben kritisch und konstruktiv äussern und Lösungsvarianten aufzeigen.

 

Hptm Samuel Meier, Präsident 16. Okt 2013 – 29. Sept 2016